Die Thronfolge: der Kleine für Daheim
Natürlich kann ich das entstandene Vakuum auf meinem heimischen Schreibtisch nicht lange einfach so hinnehmen. Also wurde intensiv nach einer Nachfolge für das dahin geschiedene Thinkpad gesucht.
Nachdem ich meinen heimischen PC tatsächlich in erster Linie zu hause brauche – für unterwegs hab ich mein Smartphone oder den „Business-Laptop“, und wahrscheinlich mittelfristig vielleicht eventuell auch etwas in Form eines Tablets – hab ich mich nach vielen Jahren der Abstinenz mal wieder bei den Desktopgeräten umgesehen.
Recht angetan bin ich dabei von Hardware, die Entwicklungen aus den Bereichen Note-/Netbook und Mobile übernehmen und so bei vertretbarer Leistung einen geringen Verbrauch haben und möglichst Leise sind. Das Kombiniert mit einer SSD und schon hat man ein System ohne bewegliche Teile (mal abgesehn vom evtl. vorhanden optischen Laufwerk, was man für die Unterhaltung und das Backup oft ja doch noch mal brauchen kann).
Und so bin ich dann bei der folgenden Konfiguration gelandet:
- Asus E35M1-I Deluxe, AMD Zacate/Brazos, Mini-ITX
- OCZ Agility 3 120GB, SATA-3, 2.5 Zoll
- Corsair Vengeance, 2x4GB, DDR3-1600, CL9@1.5V
- LG BT10N Slim, BluRay/DVD Brenner, SlimLine
und das alles wird verpackt in ein Antec ISK 300-65
Und so hab ich ein kleines, fast lautloses kleines Kästchen im Zimmer stehen
Lustig fand ich ja, das die Festplatte und der Arbeitsspeicher in Ihrer Verpackung mehr an DVD oder CD Boxen als an Computerhardware erinnert haben
Nachdem ich das Gehäuse als letztes Bauteil dann pünktlich zum Wochenende noch bekommen habe, konnte ich mich an den Zusammenbau machen.
Dabei ist mir an mehreren Stellen bewusst geworden, dass die kompakte Bauweise auch so ihre Tücken hat, zum Beispiel:
Abgewinkelte SATA Kabel sind nicht immer ein Segen
Die an der „Laufwerksseite“ abgewinkelten SATA Kabel sind in meinem Fall ein klassisches Beispiel für „gut gemeint“. Da der Brenner „slim“ ist und so kürzer als der Laufwerksschacht, hat man mit dem abgewinkelten Kabel so seine Schwierigkeiten, den Anschluss zu erreichen.
Aber klar, natürlich kann man das Kabel auch umdrehen. Das führt allerdings dazu, das man statt der fünf auf dem Mainboard vorhanden Anschlüsse mit einem Stecker auf einmal drei Anschlüsse „verbraucht“. In meinem Fall zum Glück kein Problem, da ich ja nur Festplatte und Brenner „bedienen“ möchte, generell aber doch irgendwie suboptimal.
Und auch bei der Festplatte zeigt sich, dass selbst wenn kein Gehäuseteil im Weg ist, die abgewinkelten Stecker zu Platzproblem führen können – hier mit dem Kühlkörper des Arbeitsspeicher. Wobei das zwar eng ist, aber im Prinzip noch kein Problem. Das Problem mit dem Arbeitsspeicher zeigt sich noch an anderer Stelle….
Speichermodule mit „Heatspreader“ sind zu hoch
Bei dem auf die Verkabelung folgenden Schritt, das Gehäuse soweit zusammen zu bauen, zeigt sich nämlich leider, dass die Kühlkörper der Corsair Vengeance Module ein Stückchen zu hoch sind, und der Gehäuseteil mit den Laufwerken darauf aufliegt. Dies führt dann leider dazu, dass man die hinteren Schrauben nicht einsetzen geschweige denn festziehen kann, weil die dort entstehende Lücke zu groß ist (Detailbild) – und mit Gewalt wollte ich hier wirklich nicht vorgehen. Derart unter Spannung gesetzte Hardware würde kein gutes Gefühl bei mir auslösen.
Fazit: Der oben gelistete Arbeitsspeicher passt nicht zu dieser Gehäuse/Mainboard Kombination !
Zum Glück konnte ich das Gehäuse trotz des Spaltes noch „lose“ zusammensetzen und so steht auf meinem Schreibtisch nun die fertige Box. Wunderbar lautlos und so klein (bzw. flach), das sie auch unter den Schreibtisch auf den Rollkasten passen sollte
Die beiden weissen Dinger auf dem Bild sind übrigens die WLAN Antennen, die mit dem Board mitgeliefert werden und an der Unterseite über Magnete verfügen, so dass man sie auch Prima an die Schreibtischlampe „kleben“ kann
Die Installation von Ubuntu 11.04 verlief völlig unproblematisch und ich brauchte nichts von Hand „nachzubessern“ – Sound lief auf Anhieb, die Grafikkarte und die Auflösung meines Monitors vollkommen richtig erkannt und eingerichtet, so lob‘ ich mir das Sogar weniger Aufwand als mit dem OS aus Redmond, wo man zumeist noch einige Treiber nachlegen muss…
Schön, diesen Post von meinem neuen Rechner geschrieben zu haben, der – dank der fehlenden beweglichen Bauteile – lautlos (solange die externe Platte nicht läuft) für mich arbeitet.
Bin mal gespannt, was mir noch so an nötigem oder optionalem „Feintuning“ übern Weg läuft …
Als nächstes steht z.B. an, den BluRay Brenner mal auf seine Fähigkeiten zu testen und mal wieder ein Backup meiner Fotos zu erstellen
(Update: das zum Post gehörige Album findet sich nun unter https://foto.mynethome.de/index.php/category/146-neue_hardware_09_2011)
Am 21. September 2011 um 23:36 Uhr
Das Motherboard hatte ich auch schon einige Zeit im Blickfeld. Bisher konnte ich mich nur nicht dazu durchringen.
Eine Frage: warum ist das „fast lautlose[s] kleines Kästchen“ denn nur FAST lautlos? ist doch fanless, oder?
Am 22. September 2011 um 09:26 Uhr
Ja, Fanless soweit, das stimmt Im Gehäuse existiert allerdings ein Fan.
Zunächst habe ich die Box auch ohne Lüfter betrieben, jetzt aber, da ich bisher noch kein Temperatur-Monitoring aktiviert hab, hab ich ihn erst mal auf niedrigster Stufe eingeschaltet. Es gibt an der Gehäuserückseite einen Schalter mit 3 Stufen für die Lüftersteuerung. Min-Normal-Max, leider kein „Aus“, so dass ich zum Experimentieren mit „ohne“ dann wieder das Gehäuse aufmachen muss. Leider ist der Stromstecker für den Gehäuselüfter in der Form eines alten CD-/HDD-Laufwerk Stromanschluss, so dass ich ihn nicht an die Lüftersteuerung des Mainboard anschließen konnte. Vielleicht ist das auch eine Überlegung wert, einen solchen einzubauen und dann den Lüfter durch Software gesteuert „bei Bedarf“ aktivieren zu können.
Auf niedrigster Stufe ist der Lüfter aber so leise, dass ich ihn fast nicht wahrnehme – eben kein Vergleich zu dem, was das Thinkpad so veranstaltet hat. Und solange ich, wie auf dem letzten Bild zu sehen, noch meine alte HDD im externen Gehäuse dran hab um die Daten nach und nach „zurück zu holen“, übertönt die den Lüfter locker
Zum Thema Temperatur wird dann auch noch interessant, mal eine Quelle zu finden, welches denn eine vertretbare Betriebstemperatur für die einzelnen Bauteile ist und dann zu schauen, ob man auch bei abgeschaltetem Lüfter darunter bleibt.
Am 21. Oktober 2011 um 20:36 Uhr
[…] Markus bloggt über sein AMD E-350 System […]
Am 21. Oktober 2011 um 23:16 Uhr
Hallo,
ich hatte mit diesem Gehäuse das Problem, dass es nicht mit dem Motherboard Zotac H67 ITX zusammenpasste. Die I/O-Blende schloss nicht bündig mit den hinteren Anschlüssen ab, so dass ich den Monitor nicht vernünftig anschließen konnte. Bei dem Lian Li, welches ich jetzt habe, gibt es solche Probleme nicht. Ich hatte den Eindruck, dass die Abstandshalter für das MoBo nicht der Spezifikation entsprechend positioniert waren. Hast Du da auch Probleme festgestellt?
Ich habe dann übrigens ein recht günstiges Brazos-System mit dem noch kleineren und günstigeren Gehäuse JCP 102 und dem ASRock E350M1/USB3 aufgebaut. Das System ist zwar nicht lautlos und nicht ganz so gut ausgestattet wie das Asus aber dafür auch deutlich günstiger und kleiner als ein Schuhkarton. Sehr schick das Ganze. Ich bin der Meinung, dass mehr PC kein Mensch braucht in seinem Alltag.
Am 24. Oktober 2011 um 09:17 Uhr
Hi Rayman,
nein, die I/O Blende hat bei mir wunderbar gepasst, das war kein Problem beim Zusammenbau.
Bei dem „mehr PC braucht kein Mensch“ kann ich Dir im großen und ganzen zustimmen – wo bei ich es vielleicht zu einem „die meisten“ abschwächen würde. Es ist eben doch Leistungstechnisch nochmal ein guter Unterschied z.B. zu einem i7
Grüße
Am 24. Oktober 2011 um 21:09 Uhr
Nagut, ich muss zugeben, dass ich mir einen Intel Core i3 2100T mit 35 W TDP zugelegt habe. Dazu ein ASRock H67M-ITX/HT in einem schicken Lian-Li-Gehäuse und Linux Mint Katya drauf installiert. Das ganze mit 2 x 2 GB RAM und einer WD Caviar Black mit 750 GB. Das ganze läuft sehr flott und leise und im Verlgeich zu einem Brazos hat er schon noch einige Reserven. Dennoch ist die Kombination Fusion-Plattform mit einem Mini-ITX-Gehäuse sehr verlockend.
Viel Spaß mit dem neuen System und herzlichen Glückwunsch, dass das Antec-Gehäuse bei Dir passt, denn es hat mir an sich sehr gut gefallen.
Am 25. Oktober 2011 um 11:37 Uhr
Auch ein schickes Desktop System, was Du dir da als Alternative zusammengesetzt hast. Dir auch viel Spaß damit!