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16. März 2004 um 07:08 Uhr

Spanischer Aktionismus

Was darf ich da heute morgen aus meiner Zeitung erfahren?
Die frisch gewählte spanische Regierung beabsichtigt, Ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen.
Ich bin geschockt. Das ist doch ein Zugeständnis an die Terroristen.
Genau die falsche Reaktion (auf die Madrider Zuganschläge) – so wird den Gegnern der Demokratie doch gezeigt, das sie mit solcherlei Terrorakten erfolgreich sind.
Das zum einen. Zum Anderen lässt man nun ein vom Krieg und jahrelanger Unterdrückung zerstörtes Land einfach so zurück, ohne die Aufgabe, die man angenommen hat, zuende zu bringen – so befreit man niemanden, so stürzt man ihn weiter ins Unglück.
Unabhängig davon, ob der Irakkrieg berechtigt war, oder nicht, die Kriegsmächte, also vor allem USA, England und Spanien, sind verpflichtet nun alles zur Stabilisierung des Landes zu tun.
Und auch eine neue Regierung darf sich meiner Meinung nicht vor den Altlasten drücken, die ihr ihre Vorgänger zurücklassen.
Die Leidtragenden wäre zunächst die Bevölkerung im Irak, die mit einer vollkommen destabilisierten politischen Situation klarkommen muss. In einem weitern Schritt dann jedoch auch die gesamte Bevölkerung der Welt, die im Zielkreuz der Terrororganisation steht.
Denn der Aufwind, den die Extremisten durch eine halbherzig durchgeführte Operation im Irak, oder auch in Afghanistan, erhalten, darf nicht vernachlässigt werden und würde uns allen früher oder später ins Gesicht schlagen.
Es ist also in unser aller Interesse, wenn keine Truppen aus dem Irak abgezogen werden.
Vielleicht wäre es sogar sinnvoller, das Engagement in den Krisengebieten noch zu verstärken – nicht mit Militär, sondern mit Aufbau- und Entwicklungshilfe.

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