Die Dummheit des Internets, ein Segen.
Obwohl Spiegel Online wirklich nicht zu meinen bevorzugten Internetseiten gehört und ich die Qualität der dortigen Inhalte des öfteren in Frage stelle, bin ich über einen recht interessanten Artikel dort gestoplert:
Zehn Thesen zum Web – Warum die Dummheit des Internets ein Segen ist
Kurz vorweg: Es geht bei der im Titel genannten „Dummheit“ nicht um die Inhalte oder Nutzer, sonder darum, das das Netz Inhalte Weiterleitet und Verarbeitet, ohne sie zu verstehen, und warum das gut so ist.
Im Kontext der Zensursula-Debatte finde ich besonders den folgenden Abschnitt bemerkenswert:
Was tatsächlich möglich ist, zeigte vor kurzem eine Studie der Universität Cambridge: Die Forscher fanden heraus, dass gemeldete Phishing-Seiten, die Bankdaten ausspähen sollten, im Schnitt nach wenigen Stunden aus dem Netz verschwinden – während Seiten mit Kinderpornografie oft noch einen Monat nach der Meldung im Netz standen. Die Effektivität solcher Säuberungsmaßnahmen hänge nicht zuletzt „von den Anreizen für Organisationen ab, dafür angemessene Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, schlussfolgerten die Autoren aus ihren Ergebnissen.
Anders gesagt: Weltweit als abscheulich betrachtete Straftaten wie die Darstellung der Vergewaltigung von Kindern werden im Netz weniger wirksam bekämpft als Straftaten, bei denen es um Geld geht. Das wäre doch mal ein schöner Ansatzpunkt für die Politik. Allerdings ist es eher eine Aufgabe für das Außen- und das Justiz- als das Familienminsterium.
Mal wieder das liebe Geld. Das, was die Politik derzeit vom Zaun bricht, ist also mal wieder nicht zum Schutz der Opfer, sondern Wahlkampfaktionismus und Sicherung bzw. Ausbau der verfügbaren Instrumente zur Kontrolle und Machtausübung.
Auf den Punkt gebracht: Wir brauchen keine neuen Gesetze. Wir brauchen keine Zensur. Wir sollten uns vielmehr darum kümmern, das Anstand und gesellschafliche Werte wieder tatsächlich gelebt werden und auch im Netz zur Anwendung kommen. Und dass schafft man meiner Meinung nach wohl kaum mit Gesetzen und Vorschriften.
Und zum Schluss noch der Hinweis auf einen Artikel über die Zensurpolittik, gezielte Desinformation und wie Mircosoft damit und so letztendlich mit Hilfe von Kinderpornographie seinen eigenen Gewinn maximiert und Marktpositionen auszubauen scheint: Zensursula, Indien, Microsoft und die Lüge in der Politik
Am 9. Dezember 2009 um 19:14 Uhr
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